Umweltfreundliche Bestattungen: 4 Tipps für mehr Nachhaltigkeit im Todesfall

Als professioneller Sänger für Beerdigungen und Trauerfeiern in NRW erlebe ich tagtäglich, wie individuell und liebevoll Abschiede gestaltet werden. Insbesondere bei freien Trauerfeiern.

Doch ein Aspekt wird oft vernachlässigt: die Umweltfreundlichkeit der Bestattung. Dabei gibt es aus meiner Sicht zahlreiche Möglichkeiten, den letzten Abschied nachhaltig zu gestalten, ohne dabei auf Würde oder Persönlichkeit zu verzichten.

 

Eine nachhaltige Bestattung ist kein Verzicht, sondern eine bewusste Entscheidung für einen respektvollen Umgang mit der Natur. Vielleicht ist es an der Zeit, die folgenden Aspekte in der Beerdigungsplanung zu berücksichtigen:

4 Tipps für eine nachhaltige beerdigung in Köln und der Umgebung

1. Naturnahe bestattungsformen wählen

Besonders Baumbestattungen in Friedwäldern oder Naturbestattungen sind eine nachhaltige Alternative zur klassischen Erdbestattung. Hier entfällt der aufwändige und teure Grabstein, die Pflege erfolgt durch die Natur selbst, und es wird kein Platz für aufwändige Grabanlagen benötigt. Auch Seebestattungen oder Wiesenbestattungen bieten eine umweltfreundliche Lösung.

 

2. Biologisch abbaubare Urnen & Särge nutzen

Viele herkömmliche Särge und Urnen enthalten oft schädliche Lacke, Metalle oder Kunststoffelemente. Nachhaltige Alternativen bestehen aus unbehandeltem Holz, Karton oder sogar Pilzmyzel, das sich nach kurzer Zeit in der Erde auflöst. Diese Materialien sind nicht nur umweltfreundlich, sondern oft auch preisgünstiger als klassische Varianten.

 

3. Blumen- und Grabgestaltung umweltbewusst planen

Statt klassischer Kranzgebinde mit Plastikbestandteilen oder exotischen Blumen, die importiert werden müssen, kann man auf regionale und saisonale Pflanzen setzen. Wildblumen oder heimische Stauden bieten nicht nur einen schönen Anblick, sondern sind auch wertvolle Nahrungsquellen für Bienen und Schmetterlinge. Denn auch das gehört zu einer nachhaltigen Grabgestaltung. Auch nachhaltige Grablichter aus pflanzlichem Wachs oder Solarlichter sind eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Grabkerzen.

 

 

4. Nachhaltige Trauerkleidung und Erinnerungsstücke wählen

Oft wird für eine Beerdigung neue Kleidung gekauft, die nur einmal getragen wird. Dabei kann man bewusst nachhaltige Kleidung aus Bio-Baumwolle oder Second-Hand-Mode wählen. Auch Erinnerungsstücke können nachhaltig gestaltet werden – etwa durch das Pflanzen eines Baumes statt eines traditionellen Grabsteins oder das Erstellen eines digitalen Gedenkortes anstelle von bedruckten Trauerkarten.

 

Warum ist nachhaltigkeit bei einer beerdigung wichtig?

Nachhaltigkeit sollte nicht nur im Leben, sondern auch im Tod eine Rolle spielen. Umweltfreundlichere Bestattungen reduzieren den Ressourcenverbrauch, vermeiden unnötige Umweltbelastungen und geben den Hinterbliebenen die Möglichkeit, mit gutem Gewissen Abschied zu nehmen.

Als jemand, der bereits viele Menschen als Trauersänger in ihrer Trauer begleitet hat, sehe ich, wie wichtig es ist, den letzten Weg mit Bedacht zu wählen – für uns und für die kommenden Generationen.

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